Generation Silver Surfer:
WLAN in Wohn- & Pflegeheimen
Schenkt man aktuellen Studien Glauben, treten ältere Menschen der Pandemie im Allgemeinen gelassener gegenüber als die jüngere Generation. Trotzdem wirken sich die jetzt doch schon viele Monate anhaltenden Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen sowie die Abstandsregeln auf die Psyche aus. Viele Senioren und Seniorinnen werden in Isolation und Einsamkeit gedrängt, zählen sie doch zu den Risikogruppen. Dabei ist Corona ein Thema das uns alle betrifft, egal ob Alt oder Jung, an die Regeln muss sich jeder halten. Es mag absurd klingen, aber dadurch haben die Menschen etwas gemeinsam – sie werden gezwungen, über das Verbindende zwischen ihnen nachzudenken und sich darum zu bemühen.
Wo ein Wunsch nach Verbindendem, da ein Austausch.
Gerade in Pandemiezeiten können Handy, Tablet und Laptop ihre Stärken gegenüber der herkömmlichen Telefonverbindung ausspielen. Denn dass man sich nicht nur hören, sondern auch sehen kann, ist gerade für ältere Menschen besonders wichtig. So wurde im letzten Jahr eine Entwicklunng vorangetrieben, die schon lange in Bewegung war, bei vielen aber erst mit dieser Krise so richtig ins Bewusstsein gerückt ist.
Doch alleine in Deutschland sind noch 12 Millionen Menschen offline, 95 % davon sind 50 Jahre und älter. Diese Leute gilt es miteinzubeziehen und ihnen eine digitale Teilhabe zu ermöglichen.
Menschen, denen der Zugang zum Internet verschlossen bleibt, können die Chancen der Digitalisierung nicht warhnehmen und verlieren Möglichkeiten der Teilhabe.
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO)
Die Hürden allerdings sind immer noch hoch. So sorgt die große Zahl unterschiedlicher Geräte, Anwendungsmöglichkeiten und Nutzer-Interfaces für Verwirrung, und Warnungen vor Cyberkriminalität können stark verunsichern. Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass in den Medien, auf der einen oder anderen Plattform oder sogar im eigenen Online Banking Account vor gefälschten E-Mails oder betrügerischen Phishing-Calls gewarnt wird.
Dabei können sich von den derzeitigen Bewohnern in Senioren-Wohn- und Pflegeeinrichtungen nur sehr wenige etwas unter den Cybercrime-Buzzwords vorstellen, und nicht alle wissen was ein Browser eigentlich ist. Nicht nur für die Bewohner, auch für das Personal in diesem Bereich spielten digitale Kompetenzen noch wenige Jahre zuvor kaum eine Rolle, weder in der Ausbildung noch im Berufsbild oder in der Job-Ausschreibung. Dazu kommen die technischen Voraussetzungen. Daran mangelt es in Pflege- und Betreuungseinrichtungen noch erheblich, wie viele Seniorenverbände warnend feststellen. Die Digitalisierung hat diesen Sektor erst auf der administrativen Ebene erreicht.
Die Senioren der Zukunft sind online
Dabei gehört die Infrastruktur für den persönlichen Onlinezugang heute ohne Frage zu den Grundbedürfnissen des gesellschaftlichen Lebens, und gegenüber früheren kabelgebundenen Lösungen hat sich WLAN auch in Privathaushalten klar als Standard durchgesetzt. In den Seniorenheimen tickten die Uhren zwar eine Weile noch anders. Kein Wunder, ältere Menschen kannten bis vor einer Weile die neuen Technologien aus ihrem aktiven Arbeitsleben noch kaum.
Mittlerweile besitzen aber immer mehr Bewohner ein Smartphone, auch Notebooks und Tablets ziehen immer häufiger mit ein. Getrieben von dem Wunsch nach Nähe trotz Pandemie ist auch die Bereitschaft gestiegen, zu lernen wie Videocalls, Webkonferenzen und Online-Chats funktionieren. Während Enkel also ihren Großeltern erklären, wie man Emoticons benutzt oder einer Chatgruppe beitritt, bemühen sich Software-Entwickler um intuitiv und einfach bedienbare Nutzer-Interfaces.
Laut Statistik Austria leben in Österreichs Pflegeeinrichtungen 96 500 Menschen, in Deutschland gibt es mehr als 12 500 stationäre Pflegeeinrichtungen. Mit flächendeckendem WLAN ausgestattet sind dabei noch erschreckend wenige. Im deutschen Bundesland NRW wurde 2019 immerhin das Wohn- und Teilhabegesetz dahingehend abgeändert, dass die technischen Voraussetzungen für die Nutzung einers Internetzuganges geschaffen werden müssen, und so geht der Ausbau stetig voran. (Mehr dazu in unserem Blogbeitrag Internet für Senioren – gesetzlich gesichert.)
Hürden beseitigen: Digitale Teilhabe für alle
Einfach nur Internet bereitstellen ist aber in der Praxis nicht genug. Der Zugang zum WLAN muss einfach und vor allem barrierefrei funktionieren. Die ersten Hürden stehen nicht erst beim Online Banking oder beim Herunterladen einer Meeting-App im Weg, sondern bereits beim Einloggen ins WLAN-Portal. Dabei gilt es personelle Ressourcen zu schonen und sowieso schon überlastete PflegerInnen und BetreuerInnen nicht mit zusätzlichen Aufgaben zu überhäufen. Gerade wir Techniker hören häufig als erste Frage beim Besuch der Eltern oder Großeltern: „Kannst du mir mit dem Handy helfen?“, „Wieso komme ich nicht ins Internet?“ oder „Ich weiß das Passwort nicht mehr, was soll ich machen?“ Dem Personal in Seniorenheimen ergeht es da ähnlich, nur sind sie eben keine IT-Profis. Mit einer einfachen Möglichkeit, BewohnerInnen Zutritt zum Internet zu gewähren, die auch die Sorgen lokaler Systemintegratoren ernst nimmt und sich für sie überschaubar darstellt, ist bereits ein großer Schritt getan.
Zwar nimmt die technische Vorbildung von BürgerInnen ab einem gewissen Alter mit jedem Jahr zu. Mit dem Begriff Silver Surfer ist eine Generation gemeint, die bereits gelernt hat, mit Notebooks, Tablets und Smartphones umzugehen, doch der ständige Wandel mit Updates, neuen Interfacs, Protokollen, Authentisierungsmethoden etc. kann sie dennoch überfordern. Dazu gesellen sich häufig Seh- oder Konzentrationsschwächen, auch die Motorik kann ab einem gewissen Alter eine Rolle spielen, sodass schon mal geklagt wird, es sei alles „zu kompliziert“, ginge „zu schnell“ oder sei einfach „nicht zu verstehen“.
Daher müssen Angebote geschaffen werden, um die Entwicklung digitaler Kompetenzen zu fördern, Lesbarkeit zu gewährleisten und Barrieren aufzulösen oder so niedrig wie möglich zu halten. Initiativen gibt es bereits in einigen Einrichtungen, auch gemeinnützige Vereine haben sich die Teilhabe am digitalen Leben für ältere Menschen auf die Fahnen geschrieben und bieten Programme an. Ein Beispiel ist der Verein Wege aus der Einsamkeit, der das Projekt „Wir versilbern das Netz“ ins Leben gerufen hat. Es werden regelmäßig Erklärvideos zum Umgang mit dem Smartphone online gestellt und Kurse dazu angeboten – in diesen Zeiten, wo ein Besuch vor Ort nicht möglich ist, natürlich via Zoom.
Übrigens: Nicht nur BewohnerInnen und PatientInnen profitieren von einem funktionierenden WLAN. Während man in zu vielen Einrichtungen die Daten der PatientInnen noch auf Papier festhält oder auf einem Notizblock notiet und nach der Visite/Pflege in eine elektronische Datenbank einträgt, schwört man wo verfügbar bereits auf die elektronische Patientenakte, die via Tablet im jeweiligen Zimmer direkt befüllt wird. Klar ist aber, gerade diese Daten gehören zur hochsensiblen Klasse und sind besonders schützenswert. Doch auch ganz private Aktivitäten der SeniorInnen im Netz sollen in einem geschützten Rahmen stattfinden, der sie den Risiken der digitalen Welt nicht gänzlich schutzlos ausliefert.
Spezielle Anforderungen an das Senioren-WLAN
Das führt uns wiederum zum Anfang: Einfach nur WLAN für jeden zur Verfügung stellen ist nicht genug. Der Internetzugang gehört geregelt, was eine umfassende Beratungs- und Betreuungsleistung erfordert – am besten von einem langfristig lokal verfügbaren Partner, der auf europäische Lösungen setzt.
Fassen wir die Herausforderungen kurz zusammen:
- WLAN-Infrastruktur auf- oder ausbauen
- Zugänge übersichtlich und niederschwellig, aber sicher und geregelt gestalten
- Einrichtungen umfassend beraten und betreuen
- Einfache Interfaces auch für Admins bieten
- DSGVO Konformität gewährleisten
- Langfristige Verfügbarkeit sicherstellen
WLAN in Wohn-
& Pflegeheimen
Chancen für Integratoren und Reseller
Der Moment könnte günstiger nicht sein. Da in diesem Bereich die Digitalisierung erst am Anfang steht, winken umfassende Projekte, es gibt viel zu tun. Das wissen auch Regierungen, und schnüren vielfältige Förderpakete der öffentlichen Hand.
Wie bereits erwähnt gibt es allein in Deutschland 12 500 Pflegeeinrichtungen. Darunter sind viele Pflege-, Wohnheime und Seniorenresidenzen, die vom Internetanschluss angefangen über Server, Switches und Access Points bis hin zur Anmeldeseite noch die gesamte Infrastruktur für flächendeckendes WLAN benötigen.
Mit der IACBOX liefern wir die passende Sofware dazu: Die IACBOX Silver Surfer edition – ein Modul, das speziell den Bedarf in diesen Einrichtungen abdeckt. Sicher, barrierefrei und gesetzeskonform können Bewohner über WLAN das Internet nutzen. Dank separatem Surf-LAN bleiben die sensiblen Daten der Bewohner komplett geschützt, der Online-Zugang ist gesichert und für Berechtigte reserviert. Die zur Verfügung gestellte Bandbreite ist einstellbar, auf Wunsch kann eine eigene Policy für Besucher oder auch Angestellte mit privaten oder firmeneigenen Geräten eingerichtet werden. Optionen für Einschränkungen und Sperren bestimmter Dienste sind ebenso verfügbar wie Schutz vor unterwünschten Inhalten. Gebäudebereiche wie Wohntrakt, Lobby, Aufenthaltsräume etc. können per VLAN oder SSID mit einer separaten Anmeldeseite und/oder unterschiedlichen Anmeldemethoden versehen werden.
Vorlagen für die möglichst barrierefreie Anmeldeseite berücksichtigen augenfreundlichen Kontrast für bessere Lesbarkeit und vereinfachten Seitenaufbau mit Eingabefeldern mit klar erkennbarem Zweck, sodass die BewohnerInnen selbstständig damit umgehen können. Auch an die Rolle der Admin-Benutzer, die Zugänge für BewohnerInnen neu anlegen oder verwalten sollen, ist gedacht. Mitgelieferte Templates und Voreinstellungen erleichtern die Übersicht. Zusätzlich gibt es klare, in natürlicher Sprache gehaltene Instruktionen und „How-to’s“ für einen niederschwelligen Zugang zu den administrativen Aufgaben eines WLAN-Portals – für zufriedene BewohnerInnen und entlastetes Personal.
Haben Sie als Systemintegrator oder Netzwerk-Profi bereits Pflegeeinrichtungen oder Seniorenresidenzen ausgestattet? Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen und den speziellen Herausforderungen in diesem Bereich und schicken Sie uns eine Mail an sales@iacbox.com.
Sie sind UnternehmerIn und suchen eine Lösung für diese Anforderungen? Oder sind Sie DienstleisterIn und beraten Unternehmen bei kabellosen oder kabelgebundenen Netzwerklösungen?
Starten wir gemeinsam ein Projekt