WLAN in Zeiten von 5G – flop oder top?
Glasfaser in jedem Haus, 5G an jeder Milchkanne, schnelles Internet für alle aus dem Weltall – das klingt nach Zukunftsmusik, doch laut vollmundigen Ankündigungen in Presse und Werbung ist dieses Zeitalter längst angebrochen. Ein kleiner Reality-Check in Sachen HSIA.
Die Corona-Krise hat es verstanden, uns auch abseits von Gesundheits- und Gesellschaftssystemen sehr deutlich Grenzen aufzuzeigen. In der Konsumgesellschaft ist man – dank Just-in-time-Lieferung und Echtzeit-Supply-Chain – schon lange kein Warten mehr gewohnt. Ein leeres Regal im Supermarkt fällt sofort unangenehm auf und kann sogar zu Panikkäufen führen. Jetzt ist das Rennen um verfügbare Impfstoffe eröffnet, und die ganze Welt bekommt Engpässe und Nadelöhre zu spüren.
Ähnliches in Bezug auf Ressourcen und Verfügbarkeiten spielt sich auch im Internet ab. Während der ersten Lockdown-Zeit in Europa sahen Online-Meeting-Plattformen keinen anderen Weg als Videokonferenzen zeitweise zu drosseln oder gar zu deaktivieren, da die halbe Welt im Home Office saß und die Grenzen des möglichen Datendurchsatzes strapaziert wurden.
Wie in vielen Bereichen ist das, was Corona sichtbar macht, nur die Spitze des Eisbergs. Denn Bandbreitenengpässe sind nicht allein dem Krisenmodus und der Verlagerung weiter Teile des Geschäftslebens auf die Online-Schiene geschuldet, sondern auch und vor allem dem ungebrochenen Trend, der unaufhaltsam immer mehr Menschen, Dinge und datenintensive Dienste online bringt.
Der Ausbau wird zwar, speziell was Mobilfunkdatennetze angeht, in der medialen Werbung groß gefeiert, doch gleichzeitig gibt es noch Rückstände, da reden wir noch lange nicht von 5G. In Deutschland ist derzeit LTE Standard, was streng genommen eine Art 3.9G darstellt, da nicht alle Vorgaben des 4G Standards erfüllt sind. Entsprechend wird am Mobiltelefon entweder LTE (iOS) oder 4G / LTE (Android) angezeigt.
Ehe wir also alle im 5G Netz unterwegs sind, wird heuer erst mal das 3G Netz außer Dienst gestellt. Was das für die Besitzer älterer Handys bzw. Verträge in Deutschland bedeutet ist hier nachzulesen. Ein interessanter Einblick in die Hürden beim 5G Ausbau „im Teenage-Stadium“ wird hier geboten: von den schleppenden Frequenzversteigerungen bis zu den hohen Kosten und „Fake 5G“.
In Österreich hat eine Vergleichsplattform die Datenübertragungsgeschwindigkeiten zu verschiedenen Zeiten der Lockdown-Perioden überprüft und gefunden, dass gerade das LTE-Netz während der Coronakrise von den höchsten Schwankungen betroffen war – bis zu 40% langsamer lautete die Diagnose. Bei den Kabelnetzen schwankte die Geschwindigkeit weniger, liegt jedoch bei durchschnittlich 81 Mbit/s doch deutlich unter dem 100Fast Ethernet Standard aus 1995.
Dabei ist im hoch industrialisierten Land wie Deutschland die Verfügbarkeit von Breitbandinternet noch sehr durchwachsen, wie man auf der Karte unter diesem Link sehr gut sehen kann. Klicken Sie sich durch, zoomen Sie rein und sehen Sie, wie der ländliche Raum selbst in unmittelbarer Nähe von Großstädten noch wie ein Flickenteppich aussieht.
Kein Wunder, dass viele Hersteller von Standardsoftware oder Apps ihre Backups nur noch bei aktiver WLAN-Verbindung ziehen und ihre Systeme bevorzugt auf diesem Weg updaten, da höhere Durchsatzraten möglich sind. Entsprechend hoch ist nach wie vor der Stellenwert des WiFi Portals, wenn es um die Versorgung von nicht nur Gästen, sondern auch Bürgern, Schülern, Studenten, Patienten und Mitarbeitern mit unkompliziertem, leistungsfähigem Zugang zu schnellem Internet geht.
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